Neu-Edingen lebt!
Artikel der OGL im Mitteilungsblatt vom 7.2.2019
Die Gemeinde will im nächsten Jahr 100.000 € für Spielplätze ausgeben. Die OGL begrüßt diesen familienfreundlichen Ansatz.
Jetzt plant die Gemeinde die Überbauung des Spielpunktes in der Lilienstraße. Das passt nicht zusammen und würde einen strukturschwachen Ortsteil weiter entwerten.
Edingen-Neckarhausen besteht aus drei Ortsteilen; Edingen, Neckarhausen und Neu-Edingen. Edingen und Neckarhausen erfreuen sich einer gewachsenen Infrastruktur mit Läden, Schulen, Restaurants und Spielplätzen.
Neu-Edingen ist anders. Besonders auf der Edinger Seite der Autobahn halten sich die Möglichkeiten, im Ortsteil etwas zu erleben, sehr in Grenzen. Einen Bahnhof gibt es, damit man andere, lebendigere Orte aufsuchen kann, und einen Bus gibt es auch. Einmal stündlich, und am Wochenende noch seltener, fährt er ins Gewerbegebiet, nach Neckarhausen und nach Seckenheim die Neckarhäuser Straße entlang. (Diese bekam neulich negative Aufmerksamkeit in der Rhein-Neckar-Zeitung, da sie stark befahren ist. Am Bus wird es nicht gelegen haben!)
Dennoch gibt es Menschen, die gerne in Neu-Edingen wohnen. Viele von ihnen haben ein Haus und einen Garten - aber nicht alle. Für Kinder, die in Haushalten ohne Garten aufwachsen, sind Spielplätze umso wichtiger, denn wo sonst sollen sie spielen? Auf der Straße?
Am östlichen Ende der Lilienstraße gibt es ein Gelände, wo Kinder spielen können. Es gibt einen Rasen, eine Schaukel, zwei andere kleine Schaukelgeräte und eine ziemlich schmuddelige Sitzecke aus Beton. Dieses Stück Land hat Potenzial. Man könnte es umzäunen und es schön gestalten. Man könnte die Büsche zurück schneiden, die Sitzecke durch Holzbänke ersetzen und zur Bewegung anregende Geräte (z.B. Kletterwände oder im Boden eingelassene Trampoline) anbringen. Stattdessen will die Gemeinde den - so gut wie einzigen - Tobeplatz und Treffpunkt für Kinder in Neu-Edingen aufteilen und den attraktiveren Teil als Bauland verkaufen. Übrig bliebe eine kleine Schneise zwischen Lilienstraße und Friedrichsfelder Straße, die jedoch, nach Aussage des Bauamtes, als Spielpunkt aufgewertet werden sollte. Ob sich der Aufwand nach der geplanten "Amputation" lohnen würde ist fraglich.
Sollte dieses Vorhaben vom Gemeinderat genehmigt werden, würde man die Chance verspielen, mit einfachen Mitteln den Ortsteil Neu-Edingen lebendiger und familienfreundlicher zu machen.